Dieses HeroQuest Board hat nun bereits fast 10 Jahre auf dem Puckel, aber so richtig präsentiert habe ich es bisher noch nicht. Es ist das Herzstück eines Langzeitprojektes, dass auf das klassische HeroQuest ausgerichtet ist. Da ich eine merkwürdige Liebe für die Monopose-Kunststoff-Miniaturen der 3ten Generation von Warhammer hege, habe ich es mir zum Ziel gesetzt alle damals erschienenen Kunststoffminiaturen dieser Epoche in meinem HeroQuest zu integrieren. Hier möchte ich aber nun erstmal das Spielbrett und dessen Entstehung dokumentieren. Eigentlich ist der Bau des Brettes aus der Not heraus geboren worden, da das originale HeroQuest Board einfach zu klein bemessen ist. Immer gab es Schiebereien beim Spielen und das Mikromanagement bei einem überfüllten Raum war immer zum Haareraufen. Daher habe ich 3x3 cm Feldbreite gewählt, um das ganze Geschehen vernünftig zu entzerren. Außerdem habe ich auch die verbreiterten Flure übernommen, die sich bereits damals in der HeroQuest Community zum größten Teil durchgesetzt hatten. Ich habe beide Entscheidungen bisher nicht bereut. Das Spielfeld ist zwar recht groß, aber Spiel läuft übersichtlich und durch die breiteren Flure kommt es auch nicht mehr zu lästigen Gänsemärschen.
Der Bau war natürlich ein ziemliches Stück Arbeit, aber es hat sich mehr als gelohnt. Dieses Brett ist schon unzählige Male bespielt worden und wird noch immer bespielt.
Wie unschwer zu erkennen ist, habe ich versucht mich so nah wie möglich am Original zu halten. Natürlich hat ein modulares Spielbrett mehr Vorteile, aber ich wollte den Charme und den Charakter des Originals beibehalten. Auch diese Entscheidung habe bisher nicht bereut. Das Design gibt unendlich viele Möglichkeiten her und das alte Kindheits-Feeling bleibt erhalten.
Grundlage ist eine 10mm MDF-Platte. Die Rahmen der Räume sind 5x3mm Holzleisten.
In die Rahmen habe ich 3mm Styrodurplatten eingeklebt. Beim Flur links außen/unten sieht man noch Leimreste. Mein erster Gedanke war, die Steinplatten mit Pappe darzustellen, da ich mit dieser Technik bereits vertraut war. Allerdings war mir das aber nicht plastisch genug und so musste ich alles wieder abkratzen und bin dann zu Styrodur gewechselt.
Die Rahmen der Räume stehen jetzt 2mm aus dem Styrodur heraus. Das bringt einige Probleme mit sich. Die Türen lassen sich nicht mit flachen Sockeln verwenden und raumübergreifende Overlays dürften auch schwierig werden. Die Optik ist aber unschlagbar. Daher habe ich mich bewußt dafür entschieden.
Das Relief habe ich mit Kugelschreiber, Bleistift, Modellierwerkzeugen und den üblichen Hilfmitteln per Hand eingeritzt und mich dabei ziemlich akribisch an die Vorlage gehalten. Durch das Raster war das nicht sonderliuch anspruchsvoll, sondern hatte eher was von Malen nach Zahlen.
Im Folgenden sind nochmal alle Sektionen für den Interessierten Leser im Detail abgebildet:
Das Logo habe ich ausgedruckt und auf Plastikkarton übertragen. Es handelt sich um 2 Schichten. Die untere Schicht hat eine Stärke von 3mm und die obere Schicht 2mm.
Während die untere Schicht nur die Basis bildet, musste ich bei der oberen Schicht die einzelnen Buchstaben aussägen und mit einer Feile die Kanten im 45° Winkel brechen. Das war wirklich viel Arbeit und der Grund dafür, dass ich nur das Logo übernommen habe und auf die Ornamente verzichtet habe.
Das ganze Brett wurde weiß grundiert mit Abtönfarbe aus dem Baumarkt.
Die Bemalung habe ich ausschließlich mit Abtönfarbe aus dem Baumarkt gemacht. Die einzelnen Räume und Flure sind mit den Grundfarben bemalt und danach trockengebürstet.
Nach dem Trockenbürsten habe ich noch allen Kanten ein Edgehighlighting verpasst. Das war viel Arbeit.
Mit der Entscheidung alle Bodenplatten noch mal einzeln zu highlighten hab ich mich schon ziemlich schwer getan. Aber letztendlich war es eine gute Entscheidung. Ich hatte im Vorfeld eine Testversion gebaut und bei dieser war der Gesamteindruck einfach ein Bißchen zu eintönig.
Die fertigen Räume sind mit Fanatic Armypainter Darktone bepinselt worden.
Das ist auch der grund, warum ich das ganze so stark überzeichnet habe. Der Armypainter nimmt ne ganze Menge der Leuchtkraft wieder raus.
Glücklicherweise ist der Plan gut aufgegangen. Nach dem FAP zeigt sich auch der Vorteil des Edgehighlighting. Die Kacheln wirken einfach besser.
Das selbe Prinzip musste dann "nur noch" bei allen anderen Räumen und Flurelementen angewendet werden.
Weil es so viel Arbeit war, habe ich die Sektionen einzeln fertig gemacht. Ich brauchte einfach zwischendurch etwas Belohnung durch fertige Abschnitte.
Die letzten Räume im Schnelldurchlauf. Grundfarben, Trockenbürsten, Edgehighlights und Armypainter.
Die Flure mussten natürlich in einem Rutsch geFAPt werden. Ansonsten hätte es Trocknungsränder gegeben. Das Logo habe ich nach dem selben Prinzip bemalt wie die Räume. Die Grundfarbe ist grau. Dann mit Weiß trockengebürstet und anschließend mit Weiß gehighlightet. Den Rahmen habe ich schwarz gemalt und mit leicht mit dunkelgrau trockengebürstet um einen leichten Struktureffekt zu erhalten.
Auch der Rahmen und das Logo habe ich mit Armypainter bepinselt, damit alles schön homogen aussieht. Abgesehen davon ist der Armypainter eine schöne Versiegelung.
Der letze Schritt war dann noch die Wände in reinem Weiß abzuheben und das ganze Brett mit sehr vielen Schichten seidenmatten Lackspray zu versiegeln.