Schwarzes Blut
Teil I: Der
schwarze Gral
In den südlichen Landen des jungen Imperiums gab es einst einen
mächtigen Kriegsherrn. Sein Name war Khain. An seiner Seite stand Cruella, sein
Weib. Khain war grausam, ruchlos und seine Herrschaft erbarmungslos. Er
erschlug jeden, der es wagte ihm die Stirn zu bieten, denn sein Geschick als
Krieger war unübertroffen. Cruella war eine Hexe, begünstigt durch die dunklen
Künste. Im Verborgenen wob sie schwarze
Netze aus Niedertracht und Bosheit und untermauerte die Herrschaft ihres
Gemahls mit Fluch und Zwietracht unter seinen Feinden. Die Macht des
Herrscherpaares wuchs in unermessliche und mit ihrer Macht wuchs auch ihre
Bosheit.
Doch mit der steigenden Macht Khains erwuchs in Cruella auch
die Gewissheit, dass ihr Gemahl seine Macht nicht für ewig erhalten würde
können. Die Zeit nagte an seinem Körper und sie wusste, dass irgendwann ein
jüngerer Krieger seinen Platz einnehmen oder letztendlich der Verfall ihrer
Macht ein Ende bereiten würde. So begann sie nach Auswegen sinnen, welche die
Macht ihres Gemahlen auf ewig und alle Zeiten würden festigen können.
Fieberhaft studierte sie verbotene Schriften und befragte verdammte Seelen, bis
sie schließlich fand wonach sie suchte.
Cruella verließ die Festung ihres Gemahls für eine lange
Zeit. Es liegt im Dunkel, wohin sie gezogen ist. Manche Quellen behaupten, sie
sei bis tief in die Chaoswüste im Osten gewandert, in anderen Schriften ist zu
Lesen ihr Weg hätte sie weit nach Süden in die Länder der Toten geführt. Fest
steht, dass sie nach vielen Zyklen wieder zurückkehrte und den schwarzen Gral zu
ihrem Gemahl brachte.
Teil II:
Die Bruderschaft des
schwarzen Blutes
Auf dem Höhepunkt seiner Macht empfing der Kriegsherr Khain
den schwarzen Gral von seiner teuflischen Gemahlin. Der Gral war ein
unscheinbares blassgoldenes Gefäß. Wenn man ihn aber mit vergossenem Blut
füllte, so färbte sich das Blut schwarz. Cruella verhieß ihm, seine Herrschaft
würde ewig währen und gierig trank Khain von dem schwarzen Blut des Grals. Unheilige
Stärke durchströmte seinen Körper und auch äußerlich veränderte er sich. Sein
Körper wuchs mit seiner Stärke und bald überragte er jeden nicht nur im Kampf,
sondern auch durch seine schiere Größe. Als nächstes gab er seinen drei engsten
Kampfgefährten von dem schwarzen Gral zu trinken und auch sie wuchsen in die
Höhe und steigerten ihre Kampfkraft. Fortan nannten sich diese drei die
schwarzen Paladine und wichen ihrem Herrn nicht mehr von der Seite. Nichts
konnte Khain und seinen schwarzen Paladinen Widerstand leisten, denn kein
Krieger wandelte auf der Welt, der sich mit ihrer unheiligen Kampfkraft messen
konnte. Sieg reihte sich an Sieg und der Ruf des Kriegsherrn war gefürchteter
denn je und verbreitete sich weit über das Land hinaus. So bildeten Khain und
seine schwarzen Paladine den inneren Zirkel eines Ordens, dessen Gründung sie
auf einem Berg von erschlagenen Kriegern
auf dem Schlachtfeld besiedelten. Dies war die Geburtsstunde der
Bruderschaft des schwarzen Blutes.
Teil III:
Die Verdammnis
Cruella triumphierte. Die Herrschaft ihres Gemahls war
unangefochten und während mit den Jahren die Männer alterten, strotzten Khain
und seine Paladine vor Kraft. Ein Kult entwickelte sich um die Bruderschaft und
Khain wurde von seinen Männern verehrt wie ein Gott. Doch gleichzeitig offenbarte
sich die Kehrseite der Macht des Grals. Ihr Blut war nicht länger rot, sondern
pulsierte schwarz durch ihre Adern. Aschfahl
und ausgezerrt wurde ihr Anlitz und ihre Haut spannte sich wie fahles Pergament
über Knochen und Fleisch.
Ebenso wie sein Blut färbte sich auch die Seele des
Kriegsherrn schwarz und mit Hass begegnete er jenen, dessen Fleisch rosig und
verwundbar war. So beschloss Khain jeden in seinem Gefolge um seine Seele zu
betrügen.
Nach einem siegreichen Feldzug ließ er ein großes Fest
ausrichten zu welchem vom Diener bis zum General jeder seiner Männer geladen
war, um den glorreichen Sieg zu feiern. Doch im verborgen töteten die schwarzen
Paladine hunderte von Gefangen und ließen ihr Blut durch den schwarzen Gral
fließen. Das schwarze Blut wurde unter die Speisen gemischt und am nächsten
Tage versteckte sich die Sonne hinter schwarzen Wolken, denn Tausende waren
verdammt.
Teil IV:
Die Ersten der Bruderschaft
Vom Tage der Verdammnis an bezeichnete Khain alle seine
Krieger als Brüder. Doch die Macht des schwarzen Grals war wählerisch. Offenbar
begünstigte der Gral nur die Stärksten mit Kampfkraft und Körpergröße. Nur eine
Handvoll von Khains Gefolge wuchs und wurde kräftiger. Was aber alle vom Gral
empfingen war die Verdammnis ihrer Seelen, und mit der Verdammnis auch die Unsterblichkeit. Doch während Khain
und die schwarzen Paladine bei lebendigem Leibe mumifizierten, war das Fleisch
der Gemeinen schwach. Wenn ihre Zeit gekommen war, oder sie tödliche Verletzungen
erlitten, so blieb ihre Seele an einen toten Körper gebunden. Das Fleisch
faulte an ihren Knochen, während sie noch auf der Erde wandelten. Anfangs
wurden diese Unglücklichen noch von ihren Gefährten gemieden, doch nach einigen
Jahrzehnten, gab es kaum mehr jemanden im Gefolge des Kriegsherrn, dessen Leben
auf natürlichem Wege mit seinen Körper verhaftet war.
Auch Cruella’s Fleisch war schwach. Doch während der Verfall
bei starken Kriegern langsamer voranschritt, so zeigte er sich bei Cruella und
ihren Priestern umso aggressiver. Während selbst den einfachen Soldaten am Ende
noch ihre Knochen blieben, so verloren die Magiebegabten im Laufe der Jahre
alles Körperliche und wandelten am Ende nur noch als bloße Schatten auf der
Welt.
Einzig Khain und seinen schwarzen Paladinen blieben ihre
unversehrten Körper erhalten und mächtige Hörner wuchsen ihnen, gerade so als
wollten ihre Leiber selbst ihre Stellung als Erste der Bruderschaft untermauern.
Teil V:
Der Choral der Verbannung
Nach einigen Jahren war es weithin sichtbar welcher Fluch
auf der Armee des Kriegsherrn lag und niemand konnte mehr vor der
offensichtlichen Hexerei die Augen verschließen. Das einstmals stolze Heer des
Kriegsherrn war zu einer Armee aus wandelnden Leichnamen verkommen, welches
jammernd und klagend zu Felde zog.
Die Verdammten liebten und hassten ihren Herrscher
gleichermaßen. Okkulte Rituale, geleitet durch die schwarzen Priester
Cruella’s, bestimmten von nun an das Zeremoniell am Hofe und stärkten die
Bindung der Verdammten an ihren Meister. Zunehmend richtete sich nun auch der
Blick des Kaisers auf die wachsende Bedrohung durch die Bruderschaft des
schwarzen Blutes, welche ihren Herrschaftsbereich mehr und mehr ausweitete. Nach
einigen gescheiterten Attentaten stellte
der Kaiser ein Heer zusammen und warf es gegen den Kriegsherren , doch die
Macht des schwarzen Blutes war zu stark und das Heer wurde vernichtet.
Schlimmer noch wurde den Erschlagenen das schwarze Blut eingeflößt und die
einst stolzen Soldaten erweiterten die Reihen der Bruderschaft. Bestürzt von der schrecklichen Niederlage rief
der Kaiser die dunkelsten seiner Berater zu sich. Hexenmeister der schwarzen
Magie, gekleidet in schwarzen und violetten Roben durchforsteten die imperialen
Archive auf der Suche nach einem Hinweis darauf wie die Macht des schwarzen
Blutes bezwungen werden könnte. Othmar, ein Mönch des dunklen Ordens schuf
schließlich wonach der Kaiser verlangte. Aus einer Melodie der Reinheit, webte
er mit magischen Tönen ein Choral, welcher die Kraft besaß Khain den Ersten der Bruderschaft zu bannen.
So entsandte der Kaiser Othmar den Mönch,
um die schwarze Priesterschaft Cruellas‘ zu unterwandern und den Sturz des
mächtigen Khain durch den Choral der Verbannung vorzubereiten.
Teil VI:
Die Kathedrale der Schädel
Khain labte sich an seiner wachsenden Macht und der
gottgleichen Verehrung, welche ihm durch seine Gefolgschaft entgegen gebracht
wurde. Als Zentrum dieses Herrscherkults hatte er eine Kathedrale erbauen zu
lassen, in welcher Cruella’s Priesterschaft regelmäßige schwarze Messen zur
Huldigung des Kriegsherrn gehalten wurden. Othmar der Mönch hatte unterdessen
eben diese Priesterschaft unterwandert und der Plan des Kaisers stand kurz vor
seiner Vollendung. Am Tag der Blutmond-Messe sollte nach jahrelanger
Vorbereitung die Falle zuschnappen.
Die Kathedrale lag etwas abseits der Festung und das Heer
des Kaisers rückte im Schutze der Nacht an und hielt sich versteckt. Als nun
ein blutroter Mond am Himmel empor stieg, betraten Khain und seine schwarzen Paladine die
Kathedrale und der Kriegsherr nahm auf seinem Thron am Kopf der Kathedrale
Platz, um die Zeremonie abzunehmen. Othmar saß an der großen Orgel auf der
gegenüberliegenden Seite, um die Messe in seiner Stellung als Organist
akustisch zu begleiten. Doch an diesem Tage sollte Othmar nicht der Liturgie
folgen, sondern das Kirchenschiff mit dem Choral der Verbannung fluten.
Als der erste Ton der Orgel erklang erkannte Khain voller
Zorn, dass er verraten worden war. Die Klänge der Orgel umspielten ihn und
legten sich wie Fesseln um seinen Körper. Im gleichen Moment barst das große
Tor und kaiserliche Soldaten stürmten die Kathedrale und machten die Anwesenden
durch ihre schiere Masse nieder, noch bevor diese erkannten was vor sich ging.
All dies musste Khain tatenlos mit ansehen. Er schrie und brüllte seinen Hass
heraus, denn weder ihm noch seinen Paladinen war es möglich sich auch nur einen
Zoll breit durch das dichte Netz der Klänge zu bewegen, um seine Getreuen zu
unterstützen. Einige besonders Mutige der Soldaten stiegen empor zu ihm, aber jeder einzelne von
ihnen wurde erschlagen. Doch obwohl der Choral der Verbannung den Kriegsherrn
nicht vernichten konnte, so reichte seine Macht doch aus die Herrschaft der
Bruderschaft des schwarzen Blutes zu beenden. Denn Othmar der Mönch brachte das
größte Opfer. Schon beim Aufnahmeritual hatte er vom schwarzen Blut getrunken.
Zwar war seine Seele stark genug und konnte der Bosheit widerstehen, doch sein
Körper war zu einer unsterblichen Hülle geworden. Da der Choral der Verbannung
Khain und seine schwarzen Paladine lediglich zu bannen vermag, durften die Töne
des Chorals niemals verstummen. So war Othmar für die Ewigkeit dazu verdammt
die Orgel zu spielen. Ihres Anführers beraubt wurden die Krieger des schwarzen
Blutes besiegt und die Körper wurden in der Kathedrale eingemauert. Die Magier
des Kaisers wirkten einen mächtigen Zauber und sie erschufen einen Sumpf um die
Kathedrale, in welchem sie das gesamte Bauwerk versenkten, auf das alles in
Vergessenheit gerate. An der Oberfläche wurde ein Friedhof errichtet, in
welchem die Seelen der Priester der Bruderschaft gefangen gehalten wurden.
Die im Sumpf versunkene Kathedrale, in welcher Othmar der
Mönch bis ans Ende aller Tage unablässig den Choral der Verbannung spielt wurde
fortan als Kathedrale der Schädel bezeichnet und dem Vergessen preisgegeben.
Mentor betritt mit gesenktem Haupt den Raum. Mit einer
unauffälligen Geste bittet er euch Platz zu nehmen.
„Freunde,
der Kaiser ersucht eure Hilfe, denn großes Unheil zieht herauf. Khain der
Fluchfürst ist befreit. Der Geist von Cruella hat die Seele einer Novizin des
Ordens verdorben, welcher seit Generationen Othmar dem Mönch in der Kathedrale
der Schädel dient. Die Novizin ist dem Fluch des schwarzen Blutes an heim
gefallen. In ihrer Verblendung griff sie
Othmar rücklings an und nur mit knapper Not konnte er entkommen. Othmar musste
aus der Kathedrale fliehen, denn als Schwester des Ordens besitzt sie die Macht
ihn zu töten. Nun, da der Choral der Verbannung verstummt ist, erholt sich
Khain von seiner Jahrhunderte währenden Gefangenschaft und seine Verfluchten
Diener erheben sich.
Der
Kaiser hat schnell reagiert und seinen Schwager der Kurfürsten Detlev von
Moorhaupt ausgeschickt, der Bedrohung zu begegnen. Doch nur ein Mann kehrte von
dieser Mission zurück und berichtete, dass die meisten der Krieger von untoten
Soldaten erschlagen wurden und sich ihrerseits als willenlose Zombies gegen
ihre Kameraden wandten. Das Schicksal Detlev‘s von Moorhaupt ist ungewiss.
In der
Stunde der Not ruft der Kaiser nun euch meine Heroen, dass ihr dem Bösen die
Stirn bietet. Begebt euch zum Friedhof im Sumpf, rettet Othmar den Mönch und
tötet die schwarze Novizin. Geleitet Othmar in die Kathedrale der Schädel und
sorgt dafür, dass der Choral der Verbannung erneut ertönt. Um in die Kathedrale
zu gelangen müsst ihr dengeheimen Eingang zu Sakristei der Kathedrale finden,
denn der Haupteingang ist versperrt durch hunderte von Zombies, welche einst
das Gefolge Detlev’s von Moorhaupt bildeten.
So bietet
der Kaiser jedem von euch
-50
Goldstücke für die Aufklärung des Schicksals seines Schwagers
-100
Goldstücke, wenn es euch gelingt den Choral der Verbannung wieder ertönen zu
lassen und
- weitere
100 Goldstücke sollt ihr sogar erhalten wenn es euch gelingt Khain und seine
schwarzen Paladine endgültig zu erschlagen.
Eine
schwere Aufgabe steht euch bevor und ich kann euch nicht versprechen, dass
jeder von lebendig zurückkehren wird, denn bedenkt Khain und seine schwarzen
Paladine sind tödliche Gegner.