Freitag, 28. März 2014

Schwarzes Blut

Schwarzes Blut

Teil I: Der schwarze Gral
In den südlichen Landen des jungen Imperiums gab es einst einen mächtigen Kriegsherrn. Sein Name war Khain. An seiner Seite stand Cruella, sein Weib. Khain war grausam, ruchlos und seine Herrschaft erbarmungslos. Er erschlug jeden, der es wagte ihm die Stirn zu bieten, denn sein Geschick als Krieger war unübertroffen. Cruella war eine Hexe, begünstigt durch die dunklen Künste. Im Verborgenen wob sie schwarze  Netze aus Niedertracht und Bosheit und untermauerte die Herrschaft ihres Gemahls mit Fluch und Zwietracht unter seinen Feinden. Die Macht des Herrscherpaares wuchs in unermessliche und mit ihrer Macht wuchs auch ihre Bosheit.
Doch mit der steigenden Macht Khains erwuchs in Cruella auch die Gewissheit, dass ihr Gemahl seine Macht nicht für ewig erhalten würde können. Die Zeit nagte an seinem Körper und sie wusste, dass irgendwann ein jüngerer Krieger seinen Platz einnehmen oder letztendlich der Verfall ihrer Macht ein Ende bereiten würde. So begann sie nach Auswegen sinnen, welche die Macht ihres Gemahlen auf ewig und alle Zeiten würden festigen können. Fieberhaft studierte sie verbotene Schriften und befragte verdammte Seelen, bis sie schließlich fand wonach sie suchte.
Cruella verließ die Festung ihres Gemahls für eine lange Zeit. Es liegt im Dunkel, wohin sie gezogen ist. Manche Quellen behaupten, sie sei bis tief in die Chaoswüste im Osten gewandert, in anderen Schriften ist zu Lesen ihr Weg hätte sie weit nach Süden in die Länder der Toten geführt. Fest steht, dass sie nach vielen Zyklen  wieder zurückkehrte und den schwarzen Gral zu ihrem Gemahl brachte. 

Teil II: Die Bruderschaft des schwarzen Blutes
Auf dem Höhepunkt seiner Macht empfing der Kriegsherr Khain den schwarzen Gral von seiner teuflischen Gemahlin. Der Gral war ein unscheinbares blassgoldenes Gefäß. Wenn man ihn aber mit vergossenem Blut füllte, so färbte sich das Blut schwarz. Cruella verhieß ihm, seine Herrschaft würde ewig währen und gierig trank Khain von dem schwarzen Blut des Grals. Unheilige Stärke durchströmte seinen Körper und auch äußerlich veränderte er sich. Sein Körper wuchs mit seiner Stärke und bald überragte er jeden nicht nur im Kampf, sondern auch durch seine schiere Größe. Als nächstes gab er seinen drei engsten Kampfgefährten von dem schwarzen Gral zu trinken und auch sie wuchsen in die Höhe und steigerten ihre Kampfkraft. Fortan nannten sich diese drei die schwarzen Paladine und wichen ihrem Herrn nicht mehr von der Seite. Nichts konnte Khain und seinen schwarzen Paladinen Widerstand leisten, denn kein Krieger wandelte auf der Welt, der sich mit ihrer unheiligen Kampfkraft messen konnte. Sieg reihte sich an Sieg und der Ruf des Kriegsherrn war gefürchteter denn je und verbreitete sich weit über das Land hinaus. So bildeten Khain und seine schwarzen Paladine den inneren Zirkel eines Ordens, dessen Gründung sie auf einem Berg von erschlagenen Kriegern  auf dem Schlachtfeld besiedelten. Dies war die Geburtsstunde der Bruderschaft des schwarzen Blutes.

Teil III: Die Verdammnis
Cruella triumphierte. Die Herrschaft ihres Gemahls war unangefochten und während mit den Jahren die Männer alterten, strotzten Khain und seine Paladine vor Kraft. Ein Kult entwickelte sich um die Bruderschaft und Khain wurde von seinen Männern verehrt wie ein Gott. Doch gleichzeitig offenbarte sich die Kehrseite der Macht des Grals. Ihr Blut war nicht länger rot, sondern pulsierte schwarz durch ihre Adern.  Aschfahl und ausgezerrt wurde ihr Anlitz und ihre Haut spannte sich wie fahles Pergament über Knochen und Fleisch.
Ebenso wie sein Blut färbte sich auch die Seele des Kriegsherrn schwarz und mit Hass begegnete er jenen, dessen Fleisch rosig und verwundbar war. So beschloss Khain jeden in seinem Gefolge um seine Seele zu betrügen.
Nach einem siegreichen Feldzug ließ er ein großes Fest ausrichten zu welchem vom Diener bis zum General jeder seiner Männer geladen war, um den glorreichen Sieg zu feiern. Doch im verborgen töteten die schwarzen Paladine hunderte von Gefangen und ließen ihr Blut durch den schwarzen Gral fließen. Das schwarze Blut wurde unter die Speisen gemischt und am nächsten Tage versteckte sich die Sonne hinter schwarzen Wolken, denn Tausende waren verdammt.

Teil IV: Die Ersten der Bruderschaft
Vom Tage der Verdammnis an bezeichnete Khain alle seine Krieger als Brüder. Doch die Macht des schwarzen Grals war wählerisch. Offenbar begünstigte der Gral nur die Stärksten mit Kampfkraft und Körpergröße. Nur eine Handvoll von Khains Gefolge wuchs und wurde kräftiger. Was aber alle vom Gral empfingen war die Verdammnis ihrer Seelen, und mit der Verdammnis  auch die Unsterblichkeit. Doch während Khain und die schwarzen Paladine bei lebendigem Leibe mumifizierten, war das Fleisch der Gemeinen schwach. Wenn ihre Zeit gekommen war, oder sie tödliche Verletzungen erlitten, so blieb ihre Seele an einen toten Körper gebunden. Das Fleisch faulte an ihren Knochen, während sie noch auf der Erde wandelten. Anfangs wurden diese Unglücklichen noch von ihren Gefährten gemieden, doch nach einigen Jahrzehnten, gab es kaum mehr jemanden im Gefolge des Kriegsherrn, dessen Leben auf natürlichem Wege mit seinen Körper verhaftet war.
Auch Cruella’s Fleisch war schwach. Doch während der Verfall bei starken Kriegern langsamer voranschritt, so zeigte er sich bei Cruella und ihren Priestern umso aggressiver. Während selbst den einfachen Soldaten am Ende noch ihre Knochen blieben, so verloren die Magiebegabten im Laufe der Jahre alles Körperliche und wandelten am Ende nur noch als bloße Schatten auf der Welt.
Einzig Khain und seinen schwarzen Paladinen blieben ihre unversehrten Körper erhalten und mächtige Hörner wuchsen ihnen, gerade so als wollten ihre Leiber selbst ihre Stellung als Erste der Bruderschaft untermauern.

Teil V: Der Choral der Verbannung
Nach einigen Jahren war es weithin sichtbar welcher Fluch auf der Armee des Kriegsherrn lag und niemand konnte mehr vor der offensichtlichen Hexerei die Augen verschließen. Das einstmals stolze Heer des Kriegsherrn war zu einer Armee aus wandelnden Leichnamen verkommen, welches jammernd und klagend zu Felde zog.
Die Verdammten liebten und hassten ihren Herrscher gleichermaßen. Okkulte Rituale, geleitet durch die schwarzen Priester Cruella’s, bestimmten von nun an das Zeremoniell am Hofe und stärkten die Bindung der Verdammten an ihren Meister. Zunehmend richtete sich nun auch der Blick des Kaisers auf die wachsende Bedrohung durch die Bruderschaft des schwarzen Blutes, welche ihren Herrschaftsbereich mehr und mehr ausweitete. Nach einigen gescheiterten  Attentaten stellte der Kaiser ein Heer zusammen und warf es gegen den Kriegsherren , doch die Macht des schwarzen Blutes war zu stark und das Heer wurde vernichtet. Schlimmer noch wurde den Erschlagenen das schwarze Blut eingeflößt und die einst stolzen Soldaten erweiterten die Reihen der Bruderschaft.  Bestürzt von der schrecklichen Niederlage rief der Kaiser die dunkelsten seiner Berater zu sich. Hexenmeister der schwarzen Magie, gekleidet in schwarzen und violetten Roben durchforsteten die imperialen Archive auf der Suche nach einem Hinweis darauf wie die Macht des schwarzen Blutes bezwungen werden könnte. Othmar, ein Mönch des dunklen Ordens schuf schließlich wonach der Kaiser verlangte. Aus einer Melodie der Reinheit, webte er mit magischen Tönen ein Choral,  welcher die Kraft besaß  Khain den Ersten der Bruderschaft zu bannen. So entsandte der Kaiser  Othmar den Mönch, um die schwarze Priesterschaft Cruellas‘ zu unterwandern und den Sturz des mächtigen Khain durch den Choral der Verbannung vorzubereiten.

Teil VI: Die Kathedrale der Schädel
Khain labte sich an seiner wachsenden Macht und der gottgleichen Verehrung, welche ihm durch seine Gefolgschaft entgegen gebracht wurde. Als Zentrum dieses Herrscherkults hatte er eine Kathedrale erbauen zu lassen, in welcher Cruella’s Priesterschaft regelmäßige schwarze Messen zur Huldigung des Kriegsherrn gehalten wurden. Othmar der Mönch hatte unterdessen eben diese Priesterschaft unterwandert und der Plan des Kaisers stand kurz vor seiner Vollendung. Am Tag der Blutmond-Messe sollte nach jahrelanger Vorbereitung die Falle zuschnappen.
Die Kathedrale lag etwas abseits der Festung und das Heer des Kaisers rückte im Schutze der Nacht an und hielt sich versteckt. Als nun ein blutroter Mond am Himmel empor stieg, betraten  Khain und seine schwarzen Paladine die Kathedrale und der Kriegsherr nahm auf seinem Thron am Kopf der Kathedrale Platz, um die Zeremonie abzunehmen. Othmar saß an der großen Orgel auf der gegenüberliegenden Seite, um die Messe in seiner Stellung als Organist akustisch zu begleiten. Doch an diesem Tage sollte Othmar nicht der Liturgie folgen, sondern das Kirchenschiff mit dem Choral der Verbannung fluten.
Als der erste Ton der Orgel erklang erkannte Khain voller Zorn, dass er verraten worden war. Die Klänge der Orgel umspielten ihn und legten sich wie Fesseln um seinen Körper. Im gleichen Moment barst das große Tor und kaiserliche Soldaten stürmten die Kathedrale und machten die Anwesenden durch ihre schiere Masse nieder, noch bevor diese erkannten was vor sich ging. All dies musste Khain tatenlos mit ansehen. Er schrie und brüllte seinen Hass heraus, denn weder ihm noch seinen Paladinen war es möglich sich auch nur einen Zoll breit durch das dichte Netz der Klänge zu bewegen, um seine Getreuen zu unterstützen. Einige besonders Mutige der Soldaten  stiegen empor zu ihm, aber jeder einzelne von ihnen wurde erschlagen. Doch obwohl der Choral der Verbannung den Kriegsherrn nicht vernichten konnte, so reichte seine Macht doch aus die Herrschaft der Bruderschaft des schwarzen Blutes zu beenden. Denn Othmar der Mönch brachte das größte Opfer. Schon beim Aufnahmeritual hatte er vom schwarzen Blut getrunken. Zwar war seine Seele stark genug und konnte der Bosheit widerstehen, doch sein Körper war zu einer unsterblichen Hülle geworden. Da der Choral der Verbannung Khain und seine schwarzen Paladine lediglich zu bannen vermag, durften die Töne des Chorals niemals verstummen. So war Othmar für die Ewigkeit dazu verdammt die Orgel zu spielen. Ihres Anführers beraubt wurden die Krieger des schwarzen Blutes besiegt und die Körper wurden in der Kathedrale eingemauert. Die Magier des Kaisers wirkten einen mächtigen Zauber und sie erschufen einen Sumpf um die Kathedrale, in welchem sie das gesamte Bauwerk versenkten, auf das alles in Vergessenheit gerate. An der Oberfläche wurde ein Friedhof errichtet, in welchem die Seelen der Priester der Bruderschaft gefangen gehalten wurden.
Die im Sumpf versunkene Kathedrale, in welcher Othmar der Mönch bis ans Ende aller Tage unablässig den Choral der Verbannung spielt wurde fortan als Kathedrale der Schädel bezeichnet und dem Vergessen preisgegeben.


Mentor betritt mit gesenktem Haupt den Raum. Mit einer unauffälligen Geste bittet er euch Platz zu nehmen.

„Freunde, der Kaiser ersucht eure Hilfe, denn großes Unheil zieht herauf. Khain der Fluchfürst ist befreit. Der Geist von Cruella hat die Seele einer Novizin des Ordens verdorben, welcher seit Generationen Othmar dem Mönch in der Kathedrale der Schädel dient. Die Novizin ist dem Fluch des schwarzen Blutes an heim gefallen. In ihrer Verblendung  griff sie Othmar rücklings an und nur mit knapper Not konnte er entkommen. Othmar musste aus der Kathedrale fliehen, denn als Schwester des Ordens besitzt sie die Macht ihn zu töten. Nun, da der Choral der Verbannung verstummt ist, erholt sich Khain von seiner Jahrhunderte währenden Gefangenschaft und seine Verfluchten Diener erheben sich.
Der Kaiser hat schnell reagiert und seinen Schwager der Kurfürsten Detlev von Moorhaupt ausgeschickt, der Bedrohung zu begegnen. Doch nur ein Mann kehrte von dieser Mission zurück und berichtete, dass die meisten der Krieger von untoten Soldaten erschlagen wurden und sich ihrerseits als willenlose Zombies gegen ihre Kameraden wandten. Das Schicksal Detlev‘s von  Moorhaupt ist ungewiss.
In der Stunde der Not ruft der Kaiser nun euch meine Heroen, dass ihr dem Bösen die Stirn bietet. Begebt euch zum Friedhof im Sumpf, rettet Othmar den Mönch und tötet die schwarze Novizin. Geleitet Othmar in die Kathedrale der Schädel und sorgt dafür, dass der Choral der Verbannung erneut ertönt. Um in die Kathedrale zu gelangen müsst ihr dengeheimen Eingang zu Sakristei der Kathedrale finden, denn der Haupteingang ist versperrt durch hunderte von Zombies, welche einst das Gefolge Detlev’s von Moorhaupt bildeten.
So bietet der Kaiser jedem von euch
-50 Goldstücke für die Aufklärung des Schicksals seines Schwagers
-100 Goldstücke, wenn es euch gelingt den Choral der Verbannung wieder ertönen zu lassen und
- weitere 100 Goldstücke sollt ihr sogar erhalten wenn es euch gelingt Khain und seine schwarzen Paladine endgültig zu erschlagen.

Eine schwere Aufgabe steht euch bevor und ich kann euch nicht versprechen, dass jeder von lebendig zurückkehren wird, denn bedenkt Khain und seine schwarzen Paladine sind tödliche Gegner.