Samstag, 12. Februar 2022

ALIENS - another glorious day in the corps >in game<

Ein paar Worte zum Spiel selber. 
Das Design des Spiels ist wunderschön. Alles ist im Stil des Films gehalten und wirkt super stimmig. Ergänzt wird alles mit Screenshots aus dem Film, wie zum Beispiel auf den Charakterkarten. Die Fotos fügen sich gut ein und stören auch gestalterisch nicht, was mich oft bei der Einbindung von "echten" Fotos in Brettspiele stört. Das Set-up macht dementsprechend wirklich Spaß. 
Das Spiel selber hat einige sehr gute Ideen. Für jede Mission stehen alle Charaktere des Films zur Verfügung und die Spieler können selbst entscheiden, wen sie ins Feld führen. Die Anzahl der Charaktere ist auf 8 beschränkt und jeder Charakter hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Man kann da also etwas taktieren. Jede Charakterkarte hat ein Hero-Profil und ein Grunt-Profil. Das Hero-Profil repräsentiert den Spieler selbst und hat besondere Fähigkeiten. Als Grunts werden dann alle anderen Charaktere gespielt und können von allen Spielern kontrolliert werden. Das finde ich schonmal ganz cool. 
Das Spielprinzip ist eine Mischung aus Deckbuilder und Dungeoncrawler. Für alle Aktionen muss man Karten (Ressourcen) ausgeben. Diese wandern dann auf den sog. Exhaust-Pile. Dieser kann durch diverse Aktionen regeneriert werden. Ebenfalls ein ganz cooles Prinzip, da man etwas umsichtig mit den Ressourcen haushalten muss, um am Ende nicht ohne Munition oder ähnlichem dazustehen. Das kartendeck besteht aus Ausrüstungs- und Aktionskarten, die man während des Spiels ausspielen kann um Booster zu bekommen. Ansonsten ist der Ablauf vergleichbar mit Spacehulk oder Imperial Assault. Ein Dungeoncrawler mit Schießen eben. Man spielt zusammen gegen das Spiel. Das ist auch ganz nett. Es gibt aber auch die Möglichkeit mit Hivemind zu spielen. In diesem Fall werden die Bösen (Aliens) von einem Meister gespielt. Es gibt 5 Hauptmissionen, die den Film abbilden. Man kann während der Kampagne freiwillige zusatzmissionen spielen, um etwa verschleppte Charaktere zu retten, oder seine Ressourcen aufzufüllen. Auch ganz cool. Neben der Kampagne sind auch (ich glaube 4 oder 5) stand-alone Missionen enthalten, die man einzeln und ohne erzählerischen Kontext just for fun spielen kann.      
  


Insgesamt macht das Spiel Spaß. Für uns waren die Spiele allerdings nicht besonders fordernd. Wenn man eine dungeon erfahrene Gruppe ist und die Mechanismen begriffen hat, Hat einem das Spiel nicht viel entgegenzusetzen. Das könnte besser sein, wenn man mit Hivemind spielt. Das müssen wir aber erst noch ausprobieren. Zweites großes Manko ist das Ressourcendeck selber. Es gibt zwar viele Karten, aber auch diese wiederholen sich. Und nach 3 Spielen hat man ziemlich schnell raus, welche Kombinationen am effektivsten sind. Dann wiederholen ein paar wenige Aktionen leider immer und immer wieder, weil das Balancing der Kicker nicht besonders ausgereift scheint. Es gibt gefühlte 5 Aktionskarten, die in Kombination mit Charakterskills immer wieder gespielt werden, da alle anderen Kombinationen im Vergleich eher Mau sind. Das ist wirklich schade und hat das Spielen zum Ende der Kampagne etwas fade gemacht. Trotzdem war es wirklich schön zu Spielen, eben vor allem weil das Gesamtpaket aus Optik und Spielmechanik das Setting des Films wirklich gelungen aufgreift. 
Für Fans des Films ist es ein schönes Spiel, welches sich durchaus lohnt. Einen hohen Wiederspielwert würde ich aber nicht prophezeien. Für Leute ohne emotionalen Zugang zum Film oder ALIEN im allgemeinen ist das Spiel nichts. Dafür ist es einfach nicht gut genug. Da gibt es bessere Spiele, die mit einer sauberen Spielmechanik punkten.